Dienstag, 20. Dezember 2011

WER SICH WUNDERT, DASS HIER NICHTS MEHR NEUES ERSCHEINT, DEM SEI GESAGT, DASS ICH UMGEZOGEN BIN. www.frommerblog.wordpress.com So lautet die neue Adresse. Also nichts wie hin! In kürze richte ich es auch wieder so ein, dass man über frommer-kuenstler.de auf die seite kommt. Liebe Grüße Ruben

Dienstag, 15. Juni 2010

Live aus der Wildnis

Drei Fragen, beschäftigen mich in der Wildnis:

1. Wie entkomme ich den Mückenarmeen der Wildnis?

2. Gibt es ein Mittel dass mir den Darm für zwölf Tage verschließt und keine weiteren Nebenwirkungen hat?

3. Entschuldigen Sie! Gibt es noch Croissants auf dem Buffet?

Heute: Wie entkomme ich den Mückenarmeen der Wildnis?

Es ist schon komisch, hier auf der Wiese gibt es noch mehr Mücken als in Kiev. Es ist kaum vorstellbar aber mir kommt es so vor dass die Mücken in Kiev ihre Verwandte angerufen und unseren Standort verraten haben. Und ich habe alles ausprobiert um ihnen zu entkommen.

Als erstes habe ich geduscht., bzw. kam ja eh sauber ins Camp, hat nix gebracht, sie haben einfach keinen Respekt vor der hoch modernen Zivilisation aus dem Westen und ihrer Seife.

Ich habe gehört, dass Mücken Rauchgeruch hassen. Gut, ein Lagerfeuer hat ja jedes, gut ausgestattete Zeltlager. 15 Minuten habe ich mich in den guten alten Buchenrauch gestellt, summte fröhlich die Melodie: „Feierabend wie das duftet, kräftig, deftig, würzig, zart. Pommersche aus dem Buchenrauch lalalalalalala“ und starb fast an einer Rauchvergiftung. Ja, jetzt stank ich kräftig, deftig und tränte wie ein Wasserfall, aber ich denke Mücken mögen gut durchgeräuchertes Fleisch. Geholfen hat es nichts, nach 10 Minuten war ich schon wieder auf der Flucht. Ich habe inzwischen auch fünf Kilo abgenommen und überlege mir hier ein Kurort für Übergewichtige auf zu machen und eine Menge Kohle zu verdienen, bei mir hat es geholfen, ich habe abgenommen.

Die Mücken bin ich noch nicht losgeworden.

Hatte ich erwähnt dass Mücken Eintritt zahlen, wenn man sich mit „Autan“ einschmiert? Ich kann mir gut vorstellen, wie eine Obermücke Geld dafür verlangt, dass sich andere Mücken über einen armen verzweifelten Mensch totlachen, der sich wie wild einschmiert und nicht merkt, dass es nix aber auch gar nichts bringt. Meine momentane Strategie besteht aus langen Klamotten am Abend und geduldiges Ertragen. Ein Phänomen fasziniert mich nämlich immer noch. Um Punkt Elf Uhr verschwinden die Kamikazeflieger einfach. Gibt es eine geheime „Ins-Bett-Geh-Zeit“? Ich weis es nicht, aber werde dem ganzen noch auf den Grund gehen.

Jetzt lebe ich schon den siebten Tag in der Wildnis und habe ganz gut überlebt. Morgen beschäftigen wir uns mal mit der unangenehmen Frage, ob die Menschen in früheren Zeiten auf die Toilette gegangen sind.

Mittwoch, 9. Juni 2010

Deutsche Qualität mit russischen Antiquitäten

Russland ist so, wie ich mir die DDR immer vorgestellt habe. Wenn ich aus meinem Fenster schaue sehe ich verrostete Industrieanlagen und einen hohen Backsteinturm. Immer wieder laufen auf diesem Gelände Menschen umher die aus den 60. Jahren entsprungen sein könnten. Auf den Straßen fahren lauter Trabbiähnliche Autos umher, manche mit einem Licht, manche mit keinem Licht, manche mit viel mehr Licht als man bräuchte, ohne Motorhaube und manche bei uns bestimmt schon zwei Mal auf dem Schrottplatz gelandet sind.

Aber der Hammer war unsere heutige Arbeit. In den letzten Tagen hatten wir nicht viel zu tun und wenn man nichts zu tun hat, dann kommt man erstens auf dumme Gedanken und zweitens wird man unzufrieden. Diesen Status wollte ich nicht unterstützen. Ich ging zu unserem Kontaktmann und sagte ihm, dass wir heute mal richtig was zu tun brauchen. Also, richtig was zu tun...nein nein...er hat mich immer noch nicht verstanden RICHTIG was zu tun. Ok, er gab uns RICHTIG was zu tun, damit uns nicht langweilig wird.

Heute entrümpelten wir eine Garage. Was da alles rum flog oh man oh man. Alte Elektrogeräte aus dem ersten oder zweiten Weltkrieg ... eine ganze Bibliothek (vermisst jemand seine Bibliothek? Man kann sie hier abholen!), Kabel um ein ganzes Umspannwerk zu verkabeln. Röhren um das Abwassersystem in Russland zu erneuern und unglaublich viel Staub (Archäologen hätten ihren Spaß gehabt.) Wir fingen an alles herum zu räumen. Zwischen dem Gerümpel lief immer wieder ein jubelnder 2 m –Mann, mit hoch erhobenen Armen, der rief: „Deutsche Qualität, Deutsche Qualität!!“. Er freute sich wie ein kleines Kind und ich denke er meinte damit unseren Wahnsinn zur deutschen Ordnung. Aber gut, was tun wir nicht gerne um unseren Status als reinliches und wirklich hart arbeitendes Volk aufrecht zu erhalten. Liebe Frau Merkel, wir haben es dieses Mal in Russland geschafft.

Am Ende des Tages hatten wir alles raus und rein und umgeräumt, so dass es wenigstens sauber aussah, das heißt nicht, dass es dort jetzt auch sauber ist. Was mich erstaunt hat: Wie einfach Reich Gottes bauen sein kann, denn der 2Meter-Mann André wurde dadurch so sehr erbaut und glücklich gemacht, das er in seiner Arbeit ermutigt wurde und dadurch viel motivierter weitergeht. Abend erzählte er in der Gebetsstunde noch davon und konnte damit die Gemeinde ermutigen. Meine Intention war eigentlich nur, mal einen Tag wieder richtig zu arbeiten. Komisch, was Gott daraus macht aber irgendwie ermutigend. So endet dieser Tag mit Muskelkater und der Zufriedenheit, dass ich am Reich Gottes mitbauen durfte.

Hatte ich erwähnt, dass ich mich auf eine Alpintour im August vorbereite und mich jeder für verrückt erklärt, weil ich jetzt ständig mit einem Rucksack voller Wasserflaschen rumlaufe? Nein? Ist ja auch nicht so wichtig! Ich werde berichten J Bis bald.

Euer Ruben

Montag, 7. Juni 2010

Russlandreise Teil 5 - Endlich ankommen!

Jetzt waren wir schon vier Tage in diesem roten Käfig eingesperrt, aber die Hoffnung stirbt zuletzt und wir hatten ja auch nur noch zehn Stunden miteinander zu überleben. Wir waren fertig, am Ende, müde und immer noch von den Mücken zerstochen. Das alles trug nicht gerade zur besten Stimmung bei. Solch eine lange Reise ist nicht nur sehr spannend, sondern kann auch ziemlich Herzzerreißend sein, im wahrsten Sinne des Wortes. Jeder von uns musste aufpassen, dass wir uns nicht gegenseitig die Herzen zerreißen. In dieser Gefahr stand jeder und nicht immer war uns dies bewusst, jeder hatte die Entscheidung zu treffen, ein Herz zu bewahren oder zu zerreißen. Und nicht immer gelang es uns unseren Egoismus und unsere Unbarmherzigkeit zurück zu halten. Und so entstehen immer wieder Verletzungen und die Frage bleibt: Wie gehe ich mit diesen Verletzungen um? Ein versteinertes Herz wird nicht so leicht zerrissen, deshalb ist es doch am klügsten eine Mauer um das Herz zu bauen, damit ich nicht mehr verletzt werde!? Auf der anderen Seite ist ein versteinertes Herz schwer und tot, es liegt in uns wie eine Last, die uns runterzieht und wird mit jeder Verletzung schwerer und unfähiger das Leben zu lieben.

Oder entscheiden wir uns für ein Herz voller Liebe und Vergebung und lernen, dass jeder Mensch Fehler macht. Doch ist dies manchmal gar nicht so leicht, mit der Vergebung, weil wir schon so oft verletzt wurden.

Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben.“ Hes. 36,26

Gott will uns das steinerne, tote Herz herausnehmen, uns befreien und uns ein neues Herz geben, das voller Leben ist. Wir dürfen ihn darum bitten und darauf vertrauen, dass er uns von unseren Verletzungen befreit.

Wir fuhren die Nacht durch und man hätte denken können, dass wir tot seien. Ein roter Leichenwagen.

Als wir in die Stadt einfuhren bekamen das gerade mal der Fahrer und der Fahrer mit. Hatte ich erwähnt, dass ich meinen Geldbeutel mit allen Sachen in Kiev vergessen habe und deshalb kein Auto mehr fahren darf?? Naja, ist ja auch unwichtig.

Albert, unser tüchtiger Mann aus der Allianz Mission, der uns schon mit einer anderen Mannschaft, einen Tag voraus flog sollte uns am Standanfang abholen. Wir riefen ihn an und er machte sich auf den Weg. Wir schliefen beim Warten alle ein.

Plötzlich reißt ein blonder Mann unsere Tür auf und schreit in den Waagen „Herzlich Willkommen in Saratov“ und versucht damit die beste Stimmung zu verbreiten die es im Umkreis von 8000 Kilometern gibt. Ich kann gar nicht in Worte fassen, was aus dem Auto zurückkam. Ich vergleiche es mal mit Cola ohne Kohlensäure, auf 36 Grad aufgewärmt und ein Jahr im Auto liegen gelassen. Ja, ich denke so kann man die Stimmung beschreiben. Ich denke, das war der Moment in dem auch ihm bewusst wurde dass wir Schlaf brauchten.

So fuhren wir schnellstmöglich (mit 10 Km/h) zur Gemeinde, die Straßen vollgestopft! Als wir ankamen, große Begrüßungszermonie auf russisch. Oh man, wann dürfen wir ins Bett? Erst mal auspacken. Ok, fertig! Dürfen wir jetzt?? Nein, Frühstück, die Frauen haben alles vorbereitet. Mit Kaffe und schwarzen tee der uns noch möglichst lange aufrecht halten sollte. Dürfen wir jetzt ins Bett (das scheint unhöfflich....ich denke dass war es auch)? Aber nun durften wir auch.

Ich legte mich zufrieden in mein Bett. Fünf Minuten vergingen, ich hör die Stadt...10 Minuten vergingen, ich spüre die Hitze....15 Minuten vergingen, ich raste aus. Warum kann ich nicht schlafen?? Das gibt es doch nicht. Alles was in den letzten Tagen passierte, war zuviel und musste erst mal verarbeitet werden. Ich stand auf, ging hinaus und besichtigte mit dem restlichen Team, das geflogen war die Stadt. So endet meine erste Reise nach Russland. Wir haben viel Erlebt und ich bin Gott sehr dankbar, dass er uns so sehr behütet hat. Eine lange Geschichte und sie ist noch lange nicht vorbei. Wenn ich aus meinem Fenster schaue, so sehe ich die gute alte DDR mit Stacheldrahtzaun, Industrieanlagen und vielen Hochhäusern, aber das ist eine andere Geschichte, die bald erzählt wird.

Sonntag, 6. Juni 2010

Russlandreise Teil 4

Nun waren wir schon den vierten Tag unterwegs Richtung Russland. Die Straßen waren so schlecht, dass es einfach nicht schneller voran ging und immer wieder saßen uns die Polizisten im Nacken. Eine Nacht sollten wir noch in der Ukraine verbringen, damit wir am nächsten Tag ganz schnell nach Russland einreisen konnten.

Früh am Morgen, nach einem Teller Hüttenkäse für jeden, fuhren wir guten Mutes 40 Km an die russische Grenze. Ja, dieses Mal wollten uns die Ukrainer nicht mehr aus dem Land lassen. Ich kann´s nicht glauben. Aber nach hunderttausend Unterschriften, zich Millionen Stempeln und langem Warten durften wir endlich weiter nach Russland. Dachten wir.

Wir fuhren an die Grenze heran und gaben unsere Pässe inklusive Visa ab, ganz kurz abgestempelt und alles war gut. Der Hänger wurde kontrolliert und als sicher befunden. Eigentlich konnte uns nichts an der Einreise hindern. Bis zu dem Augenblick als uns der nette Grenzbeamte fragte, ob wir das Auto auch fahren dürfen. „Ja, klar!“ Antworteten wir sicher. „Woher weiß ich das denn?“ fragte der Grenzbeamte kritisch zurück. Er wollte eine Bescheinigung, sonst kann er uns nicht einreisen lassen. Er hätte uns sofort zurückfahren lassen und damit wäre unsere Reise beendet und wir waren uns dessen bewusst. Einmal abgestempelt, darf man nicht mehr zurück in die Ukraine, denn dann wird das Visum ungültig. Jetzt saßen wir in der Klemme. Sofort begannen wir zu beten. Dennis wollte sich das Dokument zufaxen lassen. Kein Problem, hätte die russische Seite auch ein Faxgerät...hatte sie aber nicht. Ja, die ukrainische Seite, die besitzt ein Faxgerät, aber da können wir nicht ohne Weiteres hin. Der Beamte auf der russischen Seite setzte sich für uns ein und so bekam Dennis ein Zeitfenster von zwei Stunden um in der Ukraine zu sein, ohne einen Stempel in seinem Pass zu erhalten.

Das Fax sollte auf Russisch geschrieben sein, die Unterschrift und einen Stempel von Heinz Gimbel enthalten und vor allem rechtzeitig da sein, denn wir standen unter Zeitdruck. Im letzten Moment wurde auf der russischen Seite ein Faxgerät gefunden (woher auch immer), so dass wir doch ohne großen Zeitdruck agieren konnten. Dennis machte sich daran, das Fax zu besorgen. Wir telefonierten durch ganz Russland und Deutschland um an das Dokument zu kommen und zwei Stunde später hielten wir es stolz in unserer Hand. Wir gingen zum Grenzbeamten und gaben es ihm. Es war nicht korrekt, denn zwei Zahlen waren verdreht. Auch er verlor langsam die Geduld und sagte uns, dass wir keine Fehler mehr machen durften, denn sonst schicke er uns wieder zurück.

Wie schnell ich doch anfange zu zweifeln, dass es alles nichts mehr wird. Da hat uns Gott bis hier hin begleitet, er hat mich vor der Polizei bewahrt, lässt uns in und aus der Ukraine reisen, schenkt uns Gelingen und ich fange bei dieser kleinen Prüfung an zu zweifeln. Was habe ich mich immer über Petrus totgelacht, wenn er plötzlich im Meer untergeht, weil er auf die Wellen schaute. Jetzt befinde ich mich auf dem Meer und wo schaue ich hin? Auf Gott, der uns treu war bis zum letzten Kilometer oder auf die Probleme und diese kleine Schwierigkeit? Wir beten und ich bin nervös und kann meine Gedanken nur schwer auf Gott ausrichten. Ich bete immer wieder: „ Lass dem Beamten alles egal sein, bitte Herr hilf uns!“ Doch anscheinend will Gott nicht hören! In mir kommen Gedanken auf, wie: „Gott hat doch schon so viele Grenzwunder getan, warum macht er das nicht bei uns??“

Die Zeit vergeht! Sieben Stunden sitzen wir nun schon im Auto fest und dürfen nur aussteigen, wenn wir auf Toilette müssen. Wir bekommen ein Fax nach dem anderen. Alle falsch, das erkennen wir sofort. Doch dann kommt das letzte Fax und welche ein Wunder, alles ist richtig. Sofort macht sich Dennis auf den Weg zum Grenzbeamten. Alles ist gut und Tom soll nur noch einen Zettel ausfüllen (weil er der aktuelle Fahrer ist). Schwieriger gesagt als getan. Tom ist so nervös, dass er ständig Fehler macht. Der Beamte sagt schließlich zu ihm „Jungs, ich weiß ihr seid müde, aber ich will dass ihr euch jetzt konzentriert“! Acht mal muss Tom das Dokument ausfüllen bis alles richtig ist. In dieser Zeit haben die anderen Grenzbeamten unserer Anhänger und unsere Pässe noch einmal kontrolliert. Keiner hat mehr Lust auf die Deutschen in ihrem Caddy.

Das Funkgerät des Grenzbeamten knackt, er wird gerufen und Dennis hört zu: “Warum steht das rote Auto immer noch da unten? In zehn Minuten will ich sie nicht mehr sehen, schick sie sofort zurück!“ Befiehlt der Oberbefehlshaber in einem schroffen Ton aus seinem Büro hinunter! Der Grenzbeamte greift zu seinem Funkgerät und gibt zurück: „Geht leider nicht, ich habe sie gerade in den Computer eingeloggt“ Zu spät, wir sind durch. In der letzten Sekunde hat Gott sein Versprechen gehalten und uns durch alle Schwierigkeiten durchgebracht. Zehn Minuten später fahren wir mit unserem Auto unter der russischen Schranke hindurch und können unser Glück nicht fassen. Wir haben uns extra eine Tüte Gummikirschen aufgehoben die wir nun feierlich öffnen um unsere Grenzüberschreitung zu feiern. Saratov wir kommen. Acht Stunden Grenzerfahrung sind keine leichte Sache, aber im Nachhinein hat sich gezeigt, dass Gott alles leitete. Er hat uns aus dem Meer gezogen, gezeigt, dass er wirklich treu ist und sein Eingreifen nicht zu spät kommt. Mit zehn Stunden Verspätung kommen wir müde und völlig am Ende unserer Kräfte in Saratov an. So war unsere Reise nach Russland. Ein Abenteuer mit jedem Kilometer. Wenn ich darf berichte ich euch morgen wie es hier in Saratov aussieht. Was mir aber noch wichtiger ist, ist das ihr bitte für unsere Reise betet, denn es ist nicht immer alles so einfach. Ohne Gebet, hätten wir die Fahrt nicht so überstanden wie sie nun verlaufen ist. Danke an alle Beter.

Bis bald
Euer Ruben aus Saratov

Samstag, 5. Juni 2010

Russlandreise Teil 3

Das waren nun unsere ersten Erfahrungen mit der schönen Ukraine. Unsere Zeit mit der Familie in Kiev war wirklich entspannend, außer dass sie in einem Wald wohnten in dem fiese, gemeine und hinterlistige Mücken wohnten, die uns stachen, wenn wir nur aus dem Fenster schauten. Es war eine grausame und erbarmungslose Hetzjagd und über unser gutes deutsches Autan, lachten sie sich kaputt. Ich hatte sogar das Gefühl, dass sie ihre Freunde und Verwandten holten, nur um uns noch mehr auslachen zu können.

Doch die Müdigkeit überfiel uns und so verklang das erbarmungslose Lachen in der Entfernung unserer süßen Träume.


Nachdem die ersten zwanzig Wecker geklingelt hatten (ja schlaf mal mit fünf Männern in einem Raum) durften wir endlich aufstehen. Mein Biorythmus war dagegen. Blöde Zeitverschiebung, so was hab ich ja noch nie gehabt. Naja, was solls, heute dürfen wir die größte Gemeinde Europas besuchen. ´Nach dem Frühstück machten wir uns etwas verspätet auf zum Gottesdienst. Wir hatten nur noch wenig Zeit und ich hasse es wirklich sehr zu spät zu kommen. In meinen Gedanken spielten sich unchristliche Gedanken ab. Als wir dann um 10 nach 10:00 am Gemeindehaus ankamen, stellten wir fest, dass sie kein Gemeindehaus haben und zweitens, dass der Gottesdienst erst um 12:00 Uhr beginnt. So wurde aus der Verspätung eine unüberbrückbare Zeitspanne. Der Gottesdienst spielt sich in einem riesen großem Zelt ab, bei dem die „Deutsche Zeltmission“ neidisch werden würde.

Nachdem wir zwei Stunden die Zeit verwandert hatten, ging der Gottesdienst los. Der Lobpreis ging ganze 1 ½ Stunden, jeder, der auch nur einen Mückenstich hatte wurde geheilt (Danke). Ich weis warum so viele Menschen unbedingt ihre Gaben auf der Bühne einsetzen wollen, man hat wenigsten ein wenig frische Luft die einem um die Ohren geblasen wird. Gut, dass die 7 Sänger 20 Tänzer 3 Fahnenschwinger 5 Bandmitglieder und diverse Techniker auf, hinter, über, unter und zwischen der Bühne Ventilatoren hatten und so nicht auf der Bühne starben. Da muss man sich bei 36 Grad im Zelt schon zur Hand nehmen was hat um nicht zu ersticken. Mensch, hätte ich gerne auf der Bühne getanzt. Nach der Predigt, die um Erfolg im Leben eines Christen ging (ehm ja, ok....theologisch nicht gaaanz ausgereift) haben wir dann doch den Gottesdienst verlassen. Ab zum Sight Seeing.

Kurzum. Sehr interessante Stadt! Nach einem sehr Ereignis reichen Tag schliefen wir wieder unter dem Gelächter der Mücken ein. Morgen soll es an die Grenze gehen!

Ihr seht es ist wirklich viel zu erzählen, so bleibt mir nur zu sagen, dass die Mails erst einmal nicht abreißen werden. Sollte dich das alles nicht interessieren, dann schreib mir einfach ganz kurz und flupp, bist du aus dem Verteiler raus.

Ansonsten freue ich mich immer wieder über Kommentare Kommentare Kommentare. Danke für alle kleinen Mails, ich freu mich ja wie ein kleines Kind.

Euer Ruben


PS: Wer sich übrigens über das Bild im letzten Bericht gewundert hat. Es bedeutet, dass man Klopapier und die Toilette nicht klauen aber dafür reinpinkeln darf.

Freitag, 4. Juni 2010

Russlandreise Teil 2

Die Nacht war noch lange nicht vorbei!

Jetzt ging´s erst richtig los. Meine Schicht war zu Ende und Tom war mit fahren dran. Er fuhr los und keine 20 Minuten später stand schon wieder so einer von diesen (alle gleich aussehenden) Männern mit Stöckchen auf der Straße und winkte Tom mit grimmiger Miene an den Straßenrand. Da war Tom ja ganze 25 Km/h zu schnell gefahren. Ich kann nicht verstehen, wie er einfach zu schnell fahren konnte. Auch dieses Mal klappte die Taktik mit dem „Nix – verstehen“ nicht so richtig. So musste Dennis wieder einspringen, sein bestes Russisch auspacken und die Verblüffung war genauso groß wie zuvor. Doch dieses Mal wollte der Mann wirklich Geld sehen. Schade nur, dass wir nicht genug Geld mit hatten. Dann wollte er den Führerschein von Tom einbehalten. Aber, ich weis nicht wie, konnte Dennis den Mann überzeugen uns gehen zu lassen. Auf jeden Fall schmiss der freundliche Beamte Dennis den Führerschein und das Geld, dass wir dabei hatten, vor die Nase und sagte ihm, dass er uns einen Kakao spendieren soll. Mensch, was ein netter Mann.

Trotzdem verloren wir eine ganze Stunde bei diesen lustigen Unterhaltungen. 20 Minuten später, welch ein Zufall, schon wieder ein netter Polizist. Ich verlor langsam die Geduld und auch die Lust auf die Ukraine. 50 Km/ h zu schnell. Und dieses Mal war der Polizist auch noch im Recht. Er war sogar bereit uns das Schild mit den 40 Km/h zu zeigen. Er nahm Dennis und Tom mit in seinen schicken Lada und fuhr mit beiden zum Schild. Und dann machte der Polizist einen kleinen Fehler. Als er Tom und Dennis zurück fuhr, raste er mit ganzen 80 Km/h durch die Gegend J. Dennis konnte einfach seine Klappe nicht halten und fragte den Polizist, ob das Gesetz denn für alle Menschen im Land gleich gültig wäre. Der Polizist bejahte! „Warum fahren Sie dann so schnell“ fragte Dennis! Und jetzt kommt der kreative Teil: Der Polizist antwortete: „ Ich möchte euch jungen Leuten doch nicht die Zeit stehlen“! Na Danke! Ok, er sah seine Schuld ein und ließ daraufhin auch Tom mit größter Gnade weiter fahren. Seitdem hielten wir uns äußerst penibel an alle Verkehrsregeln und kamen mit reichlich Verspätung an unserem Schlafplatz in Kiev an.

Dort empfing uns eine sehr nette Familie und tolle Betten, die uns schon aus der Ferne zuwinkten. Der Rest des Tages bestand aus chillen, schlafen, dösen, Trampolin springen und essen.

So viel Spaß mit der Polizei hatte ich auch noch nie. Morgen berichte ich dann von der 20.000 Mitglieder Gemeinde, die während dem Lobpreis etwa 35 Menschen beschäftigt bekommt, unserer wirklich seeeeehr spannenden Grenzüberschreitung nach Russland und der kleinen Feier mit Gummikirschen, als wir nach 8 Stunden Wartezeit endlich nach Russland einreisen durften. Bis Morgen.
Euer Ruben

Über mich

Mein Bild
Hessen, Germany
Ich bin ein gewöhnlicher Missionar auf einer gewöhnlichen Reise, auf der aber ungewöhnliche Dinge passieren. Also ich hab mich jedenfalls noch nicht daran gewöhnt.